Viele Leute stellen sich die Frage „Was macht glücklich?“. Darauf gibt es viele individuelle Antworten. Macht Sport glücklich? Frag mal einen Läufer, der wird dir aus voller Überzeugung antworten
Klar, laufen macht glücklich!
Wenn du selber gerne läufst, dann weißt du ja schon aus eigener Erfahrung, dass laufen oder joggen glücklich macht. Aber wie vermittelt man einem Sportmuffel, Nicht-Läufer oder Jogging-Verweigerer das gute Gefühl, das sich beim Laufen oder generell bei Sportarten mit viel Bewegung einstellt?
Laufen macht glücklich außerhalb der Komfortzone
Es muss doch einen Grund dafür geben, dass tagtäglich Millionen von Menschen auf der Welt ihre Sportschuhe anziehen und laufen. Ganz einfach, weil es gut tut, weil es gesund ist und weil es glücklich macht. Aber dieses Läufer-Gefühl von Glück, Wohlbefinden, Entspannung und teilweise Euphorie wird ein notorischer Sofasitzer nie verspüren, wenn er sicht nicht einmal nur testweise aus seiner Komfortzone heraus traut und das Laufen mal ausprobiert.
Werte Sportmuffel und Laufbeginner, ich kann das Verlassen der Komfortzone nur wärmstens empfehlen, den jede Entdeckungsreise beginnt mit dem ersten Schritt. Wer Schritt für Schritt sich und seinem Körper etwas Gutes tun will, muss sich eben mal ganz bewusst dazu aufraffen und den innern Schweinehund überwinden.
Glückshormone locken als Belohnung
Laufen oder auch Joggen ist nicht nur die einfachste Möglichkeit einer sportlichen Betätigung, sondern macht wissenschaftlich nachweisbar auch glücklich und fröhlich. Wer sich reichlich bewegt, tut nicht nur der Gesundheit seines Körpers, sondern auch seiner Psyche etwas Gutes.
Aus einschlägigen Studien ist bekannt, dass regelmäßiges Laufen die Ausschüttung von Serotonin so stark anhebt, dass Menschen damit aus depressiven Verstimmungen heraus geholt werden können. Inzwischen gehört deshalb oft auch ein Lauftraining bei vielen Depressionstherapien zum Behandlungsplan. Serotonin wird oft auch als Glückshormon bezeichnet, da es die Stimmung aufhellt.
Viele Läufer berichten von einem Zustand der „Flow“ genannt, oder oft auch als „Runner’s High“ bezeichnet wird. Damit ist ein rauschähnlicher Zustand gemeint, in dem alles fließt und man quasi von allein läuft, ohne sich vorwärts pushen zu müssen. Als positive Auswirkung dieses Phänomens wird oft genannt, dass Probleme nach einem längeren Lauf plötzlich nicht mehr ganz so negativ erscheinen wie zuvor, obwohl sich ja objektiv an der Situation nichts geändert hat. Nach einem langen Lauf mit „Runner’s High“, so berichten Läufer, kommt man oft auf neue Ideen.
Beim Laufen werden auch die Hormone Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet, die ebenfalls Glücksgefühle auslösen. Aber dafür müssen nicht die langen 42,195 Kilometer eines Marathonlaufs runter getrabt werden. Dafür reicht langes, ausdauerndes und langsames Laufen ohne Wettbewerbsdruck. Im Arbeitsalltag drohen heutzutage neben Erschöpfung und ständiger Müdigkeit oft auch Burnout und Depressionen. Wer es schafft häufig raus zu gehen um sich „laufende“ Pausen zu nehmen, kann helfen sich selbst zu therapieren. Laufen an sich löst keine Probleme, aber es führt zu besserer Laune und höherer Belastbarkeit und Stresstoleranz. Über diesen Weg wird das seelische und körperliche Gleichgewicht wieder hergestellt.
Potentiellen Krankheiten bewusst davonlaufen
Neben positiven Effekten für die Psyche hat Laufen oder Joggen hat auch eine ganze Reihe von positiven Nebenwirkungen auf die rein körperliche Gesundheit.
Inzwischen hat sich hoffentlich herumgesprochen, dass körperliche Bewegung positiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt. Wer sich nicht ausreichend bewegt fördert durch Bewegungsmangel viele Krankheiten. Im wahrsten Sinne des Wortes „davonlaufen“ kann man Schlaganfall, Diabetes, Übergewicht, Rückenbeschwerden und Osteoporose. Sogar gegen Krebs zeigen sich positive Effekte, allerdings je nach persönlicher Veranlagung individuell verschieden. Neuere Studien haben gezeigt, dass sich bei sportlicher Aktivität wie dem Laufen das Risiko an
- Dickdarmkrebs zu erkranken um 20–30 Prozent
- Brustkrebs (vor der Menopause) zu erkranken um 10–20 Prozent
reduziert.
10 Top-Gründe es laufen zu lassen
Laufen macht nicht nur glücklich und gesund, es kostet auch weniger als ein Gang ins Fitnessstudio – und das Beste: du kannst nahezu immer und überall damit loslegen. Vor oder nach der Arbeit, im Urlaub, auf Geschäftsreise, auf der Straße, im Wald, im Gelände, tagsüber, nachts – es existieren weder Öffnungszeiten, noch zeitliche Limits, die du berücksichtigen musst – du musst es nur tun. Hier 10 gute Gründe es zu tun:
Den inneren Schweinehund besiegen
Was ist schöner als die Genugtuung, wenn du mal wieder deinen inneren Schweinehund besiegt hast und ihm einfach davongelaufen bist?
Laufen stärkt dein Herz und deine Gesundheit
Regelmäßiges Laufen stärkt den Herzmuskel, verbessert die Blutzirkulation und reduziert das Risiko eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls. Neben dem Herz-Kreislaufsystem wird auch das Immunsystem durch Laufen gestärkt.
Lauf dich glücklich
Auch bei geringer Geschwindigkeit und spürbarer körperlicher Belastung wird der Stoffwechsel angekurbelt. Dadurch werden Stresshormone abgebaut. Bei längerer Aktivität sorgt das Glückshormon Serotonin für eine bessere Stimmung und fördert das seelische Gleichgewicht. Die genaue Wirkung von Endorphinen ist in diesem Zusammenhang aber Umstritten.
Spüre deinen Körper
Als Läufer nimmst du deinen Körper bewusster wahr. Regelmäßiges Jogging fördert die Sensibilität für den eigenen Körper. Eine gute Körperwahrnehmung ist das Fundament für eine positive innere Haltung und ein gesundes Selbstbewusstsein.
Die Beine Laufen, die Gedanken fliegen
Wer dem Alltagsstress davonlaufen will ist mit Jogging auf der richtigen Spur. Die gleichbleibenden rhythmischen Bewegungen sind dafür hervorragend geeignet. Zum Joggen reicht gefühlt fast schon das Kleinhirn aus, die Beine laufen quasi von selbst und der stets gleiche Bewegungsablauf verselbstständigt sich beim Laufen, so dass Körper und Geist in eine Art Trance kommen. In diesem sog. „Runner‘s High“ kannst du deinen Gedanken freien Lauf lassen.
Gehirnjogging durch Laufen
Regelmäßiges Lauf-Training stärkt nicht nur deinen Körper und deine normalen Muskeln, sondern auch deinen Denkmuskel. Nicht nur Gehirnjogging fördert die Fitness deines Gehirns, sondern auch das gewöhnliche Joggen. Laufen ist diesbezüglich fast so gut wie Rätsel, Knobelaufgaben oder Sudoku lösen. Den schon bei einer Geschwindigkeit von nur vier Kilometern pro Stunde (entspricht Spazieren gehen) wird das Gehirn 30 bis 40 Prozent stärker durchblutet als im Ruhezustand. Durch die gute Durchblutung wird die Neubildung von Nervenzellen angeregt. Bewegung senkt das Risiko von Altersdemenz.
Die Atmung verbessern
Die Lunge arbeitet bei jedem Lauf auf Hochtouren. Mit jedem Training wird sie langsam besser, weil sich das Lungenvolumen mit der Zeit vergrößert. Durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr wird der Alterungsprozess verlangsamt.
Auf die Körperhaltung achten
Oft schleichen sich im Alltag ungünstige Haltungs- und Bewegungsmuster ein – runder Rücken, verspannter Nacken, hochgezogene Schulter (wegen der PC-Maus!). Das Gehirn akzeptiert irgendwann diese Fehlhaltungen, korrigiert die fehlerhaften Abläufe nicht mehr und das neue Muster „brennt sich ein“. Das bringt nicht nur körperliche Probleme mit sich, sondern kann auch das Seelenleben negativ beeinflussen. Die nötige Ausgleichsbewegung bekommst du durch geeignete Sportarten wie z.B. Schwimmen oder Laufen.
Ruhe und Entspannung im Alltag
Wer regelmäßig läuft oder anderen Ausdauersport treibt, senkt seinen Ruhepuls. Durch dieses niedrigere Erregungsniveau fällt es dir auch in Stresssituationen leichter ruhig und entspannt zu bleiben.
Abnehmen mit Sport
Wer durch Joggen abnehmen will, ist auf dem richtigen Weg. Aber Abnehmen durch Joggen allein klappt nicht, auch die Ernährung muss dann diesem Ziel angepasst werden … und wohl noch ein paar weitere Lebensgewohnheiten. Nur so lässt sich insgesamt die richtige Balance finden zwischen Kalorieninput durch Essen und Energieverbrauch durch Sport und Bewegung.
Wissenschaftliche Studien hin oder her – kaum einer stellt die positive Wirkung von Joggen, Laufen oder sonstiger sportlicher Bewegung in Frage. Viele stellen sich aber die Frage
Warum treibe ich nicht mehr Sport, obwohl ich genau weiß, dass mir das gut tut?
Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Aber vielleicht kann ich dazu noch eine kleine Anregung geben. Möglicherweise spornt es ja an, mal etwas „Verrücktes“ zu tun?
Deshalb noch ein kleines Zuckerchen zum Schluss:
Wie wär’s denn mal damit – absichtlich im Regen zu laufen … und den Regen zu genießen. So ein Regenschauer im Frühling oder Sommer hat manchmal etwas richtig Befreiendes an sich.
Außerdem: nasser als nass kannst du nicht werden – und deine Sportkleidung kommt nach Laufen eh in die Wäsche und du selbst in die Dusche.
Ein super Gefühl – einfach mal ausprobieren!